komm brück dich

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komm brück dich

die allensbacher skulpturenausstellung 2017 fand unter dem titel: „brücken bilden“ statt.

mein erster gedanke war der dialog, das brücken bilden durch das gespräch.

bei aller ernsthaftigkeit bildet der humor eine der wichtigsten brücken. und gleichzeitig kann damit eine situation spitzfindig hinterfragt werden. also habe ich meine auftritte auch in dieser form gestaltet.

in drei verschiedenen aktionen habe ich den tisch als ausgangspunkt für einen dialog gewählt.

der titel der performance „komm brück dich“  enthielt  die aufforderung zum eigenen handeln. das brücken bilden geht nicht von allein.

die erste aktion fand auf dem allensbacher marktplatz statt, den ort und zeitpunkt habe ich bewußt gewählt, um die ansässigen bürger der stadt zu erreichen. ich habe einen tisch und ein paar stühle aufgestellt, mich gesetzt und die bereitschaft für einen dialog signalisiert. es entstanden ganz generelle gespräche über das brücken bilden oder die expliziete thematisierung der allensbacher skulpturenausstellung. um nicht nur eine handlung von meinem gegenüber zu erwarten habe ich mich selbst als brücke angeboten. – es hat sich aber niemand weiter an meinem verhalten gestört oder sie als einladung verstanden.

die zweite aktion fand auf dem gelände der skulpturenausstellung statt. dem motto

“ freibier für alle, aber nur wenn wenn du dich brückst“

lag der gedanke zu grunde kritisch zu hinterfragen, ob es nichts ohne bedingung gibt.

gerne schlagen wir brücken, aber nur wenn…

und freibier, -typisch deutsch!?

ja wer trinkt nicht gerne ein freibier?

durch schilder auf denen „freibier für alle“ zu lesen war lotste ich die neugierigen an den biertisch. sie sollten sich also „brücken“. wie geht das und bekomme ich dann auch wirklich ein bier?

ja, nach vielen kreativen einfällen und gesprächen gab es ein bier, ein kleines, und einen button, auf dem stand: ich habe gebrückt und es gab viel zu lachen.

die dritte aktion fand am wahltag zur  Bundestagswahl 2017 statt.

auf einem kleinen tisch lag ein schwarzes tuch mit drei zeichen.

diese standen für:  x die wahl, ∩ für die brücke und Ι für die mauer.

jeder hatte die wahl sich zu mir zu setzen und sich für ein zeichen zu entscheiden. die bedeutung der zeichen wurden dann erörtert und diskutiert.

die szenerie auf dem fußweg, auf dem ich mich mit dem tisch platzierte, irritierte die passanten. den mut, sich zu brücken, also auf den anderen zuzugehen und sich auf ein gespräch einzulassen haben einige aufgebracht und dadurch meine aktionen erst lebendig gemacht.

brücken bilden, ja.